aktien-meldungen.de: "Blicken sehr zuversichtlich auf das 2. Halbjahr 2010" - Solar-Fabrik-CEO Günter Weinberger im Gespräch mit a|m

Hamburg (ots) - Die in Freiburg ansässige Solar-Fabrik AG (ISIN:
DE0006614712 / WKN: 661471)produziert und vertreibt solartechnische
Produkte. Im Interview mit a|m spricht der Vorstandsvorsitzende
Günter Weinberger über die Geschäftsentwicklung in Q1 und die
zukünftige Wachstumsstrategie des Unternehmens.

a|m: Herr Weinberger, im ersten Quartal 2010 konnten Sie den
Wachstumskurs weiter fortsetzen. Umsatz und Ergebnis haben Sie
deutlich steigern können. Welche Effekte haben diese Entwicklung
begünstigt?

Günter Weinberger: In 2010 ist der gesamte Weltmarkt wieder auf
einen Wachstumspfad eingeschwenkt, weil inzwischen immer mehr Länder
attraktive Einspeisegesetze und/oder Investitionshilfen für
Solarstrom bereitstellen. Darüber hinaus half im ersten Quartal auch
die drohende Senkung der Einspeisevergütung in Deutschland zum
1.7.2010, da viele Investoren jetzt noch Anlagen bestellen.

a|m: Ihre Materialaufwendungen lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr
nur knapp unterhalb der Gesamtleistung. Womit hängt die hohe
Aufwandsquote zusammen und werden Sie die Quote nachhaltig
signifikant senken können?

Günter Weinberger: Die Produktion von Solar-Modulen ist sehr
materialintensiv und der Wert spiegelt stets auch die Situation in
der weltweiten supply-chain wieder. Im 1. Quartal 2010 konnten wir
einen Wert erreichen, der einen guten Industriedurchschnitt
darstellt, und wir gehen davon aus, dass wir diesen Wert
stabilisieren können.

a|m: Ihr Cashflow ist weiterhin negativ. Wann wird sich das
Vorzeichen ändern?

Günter Weinberger: Im 1. Quartal 2010 haben wir den Lagerbestand
um ca. 9 Mio. EUR erhöht. Wenn wir diesen Betrag gedanklich als
'verkauft' bewerten, sind wir deutlich im positiven Bereich des
cash-flows.

a|m: In Ihrer Guidance gehen Sie für 2010 von einem Umsatzwachstum
im zweistelligen Prozentbereich aus. Wie visibel ist diese Prognose
vor dem Hintergrund der Kürzung der Einspeisevergütung?

Günter Weinberger: Wie bereits erwähnt, sehen wir 2010 ein breites
Marktwachstum in vielen Ländern und Regionen. Darüber hinaus bilden
sich die einzelnen Marktsegmente immer stärker aus, mit dem Effekt,
dass unsere Qualitäts-Produkte aus deutscher Fertigung stark
nachgefragt sind. Aus dieser Situation heraus blicken wir sehr
zuversichtlich auf das 2. Halbjahr 2010.

a|m: Deutschland steht aufgrund der geplanten Kürzungen vor
gewaltigen Veränderungen. Bietet die Expansion ins Ausland
Möglichkeiten, um eine abflachende Nachfrage in Deutschland zu
kompensieren?

Günter Weinberger: Wie sich der deutsche Markt in den nächsten 18
Monaten entwickelt, ist tatsächlich schwer vorhersagbar. Aber wir
sind sicher, dass die ausländischen Märkte den Großteil des Wachstums
übernehmen können.

a|m: Ihr Tochterunternehmen Solar Energy Power (SEP) mit Sitz in
Singapur ist im Bereich der Produktion von Solarzellen tätig. Wie
sind Sie zu der Beteiligung gekommen und sehen Sie den asiatischen
Raum als zukünftige Produktionsstätte für Solarprodukte?

Günter Weinberger: Wir haben die SEP 2006 zu 90% vor dem
Hintergrund einer dauernden Materialknappheit in der
Wertschöpfungskette gekauft, um unabhängiger von externen Lieferanten
zu werden. In der jetzigen Phase ist dies nicht mehr relevant, jedoch
ist es immer von Vorteil, die Technologie der Zulieferer aus eigener
Erfahrung genau zu kennen. Wir haben derzeit keine Pläne, weitere
Fertigungskapazitäten in Asien aufzubauen; was jedoch nichts mit der
Region als vielmehr mit unser Geschäftsstrategie zu tun hat.

a|m: Wenn sich Solarprodukte zu einem reinen Commodity entwickeln,
auf welchen Teil der Wertschöpfungskette können sich deutsche
Unternehmen überhaupt noch ausrichten?

Günter Weinberger: Wir sind heute sehr erfolgreich mit
Premium-Qualität, sowohl was die Produkte angeht als auch das gesamte
Partnerprogramm im Bereich Service, Logistik, etc.. Das wird auch in
Zukunft ein Unterscheidungsmerkmal sein und natürlich werden wir
diesen Bereich noch weiter stärken.

a|m: Herr Weinberger, wir bedanken uns bei Ihnen für das Gespräch.

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Originaltext: Equity Analyst Ltd.
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